Figurenanalyse

Antagonisten

Die Hunnen & ihr Anführer Shan Yu

Narrative Ebene:

Shan Yu und seine Hunnen verkörpern ein Bild von roher und brutaler Männlichkeit. Als ihr Anführer ist Shan Yu grausam, gewalttätig, rücksichtslos, machtgierig, skrupellos und hinterhältig. Nachdem die Armee des Kaisers von den Hunnen in einen Hinterhalt gelockt wird, stirbt Shangs Vater. Die Hunnen schrecken auch nicht davor zurück kleine Kinder zu töten oder unbewaffnete Männer hinterrücks zu ermorden. Er scheint das Gegenteil des Helden Shang zu verkörpern.

Visuelle Ebene:

Äußerlich wirkt Shang Yu riesig, fast unmenschlich. Er hat kleine gelbe Augen, die denen seines abgerichteten Adlers gleichen. Seine Anhänger zeichnen sich durch genauso groteske Körper aus (entweder besonders groß und stark oder besonders dünn). Sie wirken sehr blass und düster. Die Hunnen werden mit Hilfe von gedeckten dunklen Farben charakterisiert und ihr teilweise langes offenes Haar und die Tatsache, dass sie keine Uniformen, sondern u.a. Fell tragen lässt sie besonders wild und barbarisch erscheinen. Da alle gezeigten Hunnen Männer sind, haben auch sie die typischen männlichen Disney-Gesichtszüge (eckig, nicht so filigran und ausgeprägt wie weibliche Charaktere). Somit wird die Eigenschaft der Hunnen als Bösewichte des Films, als Feinde der Protagonisten, durch die visuelle Ebene extrem unterstützt (in Farbe und Form sowohl der Hunnen selbst als auch des Hintergrunds wird ihre Bedrohlichkeit hervorgehoben).

Bild 19:

Der Anführer der Hunnen Shan Yu besticht durch seinen gewaltig wirkenden Körper, der enorme physische Kraft suggeriert. Seine gelben Augen stellen eine deutliche Parallele zu seinem auf der Schulter sitzenden Greifvogel dar, was Shan Yu mit einem Raubvogel gleichsetzt. Seine Gesichtszüge wirken besonders eckig und markant, darüber hinaus trägt er im Gegensatz zu Shang einen Schnurbart.

Bild 20:

Auf diesem Bild ist der Anführer der Hunnen Shan Yu mit drei seiner Gefährten abgebildet. Die drei Hunnen im Hintergrund wirken besonders blass, sie haben fast gräuliche Haut, was sie kalt, gefühllos und unheimlich, fast unmenschlich wirken lässt. Die wild zusammen gestellte, mit Fell besetzte Kleidung signalisiert animalische Charakterzüge.

Musikalische / auditive Ebene:

Die Hunnen, als Antagonisten des Films, werden nicht nur in ihrer visuellen Darstellungsweise als extrem böse und düster präsentiert. Auch ihre Stimmen und die Hintergrundmusik, die sie begleitet, verstärken diesen Eindruck. Die deutschen Synchronstimmen der Hunnen, die generell nur an wenigen Stellen des Filmes reden, sind ihrem Charakter und Aussehen entsprechend tief, teilweise rau, bedrohlich und laut, was zu ihrem Furcht einflößenden Auftritt erheblich beiträgt. Im Gegensatz zu beispielsweise den drei Soldaten, sticht auch keiner der Hunnen, die im Verlauf des Filmes sprechen, durch eine Stimme hervor, die von diesen Charakteristika abweicht und etwa ungewöhnlich hoch oder freundlich ist. Sowohl der Anführer der Hunnen Shan Yu, als auch seine Gefolgsleute haben tiefe, bedrohliche Stimmen, die durch ihre Kampfansagen und Pläne zur Vernichtung noch düsterer wirken.

Gleiches gilt für die Hintergrundmusik, die gespielt wird, wenn die Hunnen im Film in Erscheinung treten. Laute, bedrohlich wirkende Musik, die die Kampfeslust der Antagonisten unterstützt, kommt stets zum Einsatz, wenn die Hunnen agieren. Auch hier gibt es keine Abweichungen, da die Hunnen im Verlauf des Filmes stets als die Bösen ohne ein Fünkchen von guten Eigenschaften gezeigt werden. Die Instrumente, die in der Hintergrundmusik der Hunnen vorherrschen, sind neben Pauken Blechblasinstrumente wie beispielsweise Trompeten und Posaunen, die ihre Stärke aber gleichzeitig auch ihre Unberechenbarkeit und Beängstigung verkörpern sollen.