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Klassifikationen von Problemen

Probleme sind nicht alle identisch oder ähnlich, denn es lassen sich wesentliche Unterscheidungskriterien feststellen.
Bestehende Klassifikationen behandeln jeweils verschiedene Aspekte,
die sich nicht auf die inhaltliche Unterscheidung von Problemen richtet.



Wohl und schlecht definierte Probleme
Geschlossene Probleme (well-defined problems): Probleme, bei denen der Anfangs- und Endzustand klar definiert sind, lediglich die Mittel fehlen, um die Barriere zu überwinden.
Beispiel: mathematische Beweise
Offene Probleme (ill-defined problems): Probleme, bei denen weder Anfangs- noch Endzustand definiert und dadurch die notwendigen Mittel noch unbestimmt sind. Demnach sind die Anforderungen bei diesem Problemtyp an den Problemlösenden wesentlich anspruchsvoller und nicht von vornherein absehbar
Beipiel: Lebensqualität soll verbessert werden.
Diese sind auf den Amerikaner John McCarthy zurückzuführen, welcher diese Unterscheidung im Jahr 1956 erstmals aufstellte.


Problemtypen/Barrieretypen
Interpolationsbarriere: Klare Zielvorgabe und Wissen über die notwendigen Mittel. Es geht um die richtige Kombination, also ein Problem des Aufwands.
Beispiel: Schachspielen, Turm von Hanoi
Synthesebarriere: Klare Zielvorgabe, aber es fehlen die notwendigen Mittel. Es geht um das Finden von diesen.
Beispiel: Blei in Gold verwandeln.
Dialektische Barriere: Gegebene Situation soll verändert werden, aber die Kriterien sind unbekannt. Zielzustand wird vorgeschlagen, eine Überprüfung auf Widerstände durchgeführt und der Zielzustand gegebenenfalls anpasst (= offenes Problem).
Beispiel: Wohnung verschönern
Dialektische Barriere und Synthesebarriere:  Weder die Zielkriterien, noch die Mittel sind bekannt, um das Problem zu lösen. 
Beispiel: Entwicklung eines neuen Forschungsfeldes
Klassifikation von Barrieretypen nach Dörner
Abbildung: Klassifikation von Barrieretypen (Dörner 1987, S. 14)


Einfache und komplexe Probleme
Einfache Probleme Komplexe Probleme
Anzahl der Variablen gering viel (Komplexität)
Anzahl und Dichte der Verknüpfung zwischen den Variablen  gering hoch (Vernetztheit)
(Variablen stehen in Beziehung zueinander und bilden ein System)
Anzahl der Ziele ein Ziel
(klarer Anfagns- und Zielzustand)
mehrere evtl. konkurrierende Ziele (Polytelie)
uneindeutiger Zielzustand (offene Probleme)
Bekanntheit der Verknüpfungen und der Wirkungsbeziehungen  transparent
(Problemraum lässt sich vollständig darstellen)
intransparent (Intransparenz)
(Problemraum nicht vollständig abbildbar)
Ausmaß der Eingriffsabhängigkeit des Systems statisch
(Problemstellung ist konstant)
dynamisch (Dynamik)
(Ziel verändert sich)
Beispiel Umschüttaufgabe Bürgermeister einer Stadt sein


Weitere Merkmale
Differenzierung in der